Egal ob du dich für die Pflege älterer Menschen interessierst, in Notfallsituationen anderen Menschen helfen möchtest oder dich für soziale Arbeit engagierst – der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) bietet Ausbildungsplätze, die genau zu deinen Interessen passen. Sie sind eine führende Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation mit 11 Standorten in und um Leipzig und bieten fast 700 Mitarbeiter*innen vielfältige Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung. Werde Teil dieses Teams und leiste einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft! #teamasb
Die warmen Sonnenstrahlen begrüßen mich, als ich um 07:15 Uhr in den Zug in Halle einsteige, mein Ziel fest im Blick: die ASB-Geschäftsstelle in der Zwickauer Straße 131 in Leipzig. Ein Gefühl von Aufregung und Erwartung erfüllt mich, verstärkt durch die strahlende Morgensonne. Ich steige am Leipziger Hauptbahnhof um, in die Tram 16, Richtung Leipzig, Lößnig und fahre circa 18 Minuten. Gemeinsam mit meinem Team, das ich an der Station Leipzig, Moritzhof treffe, mache ich mich auf den Weg. Unsere Stimmung ist ausgelassen, und pünktlich treffen wir am Ziel ein.
Wir betreten ein lichtdurchflutetes Gebäude mit modernen Glasfassaden und werden herzlich von Nicole Schraudner empfangen. Unsere Tour führt uns in die ASB-Geschäftsstelle in Leipzig, und in zwei ASB-Senioreneinrichtungen nach Böhlen und Kitzscher. Dabei werden wir einen Einblick in die vielfältige Berufswelt und die Dienstleistungen des ASB gewinnen, der nicht nur im Landkreis Leipzig, sondern auch in den Städten Leipzig und Eilenburg tätig ist. Begleitet uns zu den kleinen, bedeutungsvollen Momenten, die die Arbeit beim ASB ausmachen und zeigen, dass Gemeinschaft und Fürsorge keine Grenzen kennen (sollten).
Im Besprechungsraum der ASB-Geschäftsstelle in Leipzig sitzen Nicole Schraudner, Verantwortliche für Marketing und Kommunikation, und Oliver Köppe, zentraler Praxisanleiter, mit mir am Tisch. Die beiden werden uns einen Einblick in die allgemeinen und historischen Aspekte des Arbeiter-Samariter-Bundes geben.
Der Arbeiter-Samariter-Bund ist eine deutschlandweite gemeinnützige Wohlfahrtsorganisation. Der Regionalverband in und um Leipzig ist dennoch ein eigenständiges Unternehmen. „Unsere Schwerpunkte heute liegen vor allem in der Altenpflege und Altenhilfe“, erklärt Nicole Schraudner. „Wir betreiben vier stationäre Seniorenheime, drei Tagespflegen, drei Sozialstationen sowie eine Senioren-Servicewohnanlage mit 54 Wohnungen. Zusätzlich haben wir eine Kindertagesstätte, ein Bildungszentrum, in dem u. a. diverse Erste-Hilfe-Kurse aber auch Fort- und Weiterbildungsangebote des ASB-Bildungswerkes angeboten werden, einen großen Bereich Rettungsdienst und Innerklinischer Patiententransport sowie die Leitstelle für den ASB Hausnotruf und die kassenärztliche Vereinigung (116117) in unserer Verantwortung. Der Ehrenamtliche Bereich ist sehr wichtig für unseren ASB Regionalverband. Hierunter fallen die Arbeiter-Samariter-Jugend, unsere Jugendorganisation, der Katastrophenschutz und die sanitätsdienstlichen Absicherungen von Veranstaltungen, bspw. im Stadion von RB Leipzig.“
Eine beeindruckende Palette von Dienstleistungen, die an die lange Tradition des ASB anknüpft, wie Nicole Schraudner hervorhebt: „Der ASB ist nicht nur eine Institution der modernen Zeit. Er ist auch der Erfinder der Ersten Hilfe. Der ASB wurde bereits im Jahr 1888 gegründet, als Reaktion auf die Notwendigkeit, Arbeitsunfälle effektiv zu behandeln. Unser Regionalverband hier in Leipzig wurde 1990 neu gegründet“, erklärt Nicole Schraudner weiter. „Doch diese Entwicklung war nicht immer reibungslos, in der Zeit des Nationalsozialismus wurde der ASB zum 1. September 1933 schließlich reichsweit aufgelöst, einige Mitglieder wurden sogar verfolgt.“ Auch in den Zeiten der DDR gab es keinen ASB. „Deshalb war die Neugründung 1990 ein bedeutender Schritt. Im kommenden Jahr feiern wir unser 35-jähriges Jubiläum als ASB Regionalverband in Leipzig“, fügt sie hinzu.
Mit rund 700 Mitarbeiter*innen, darunter rund 80 Ehrenamtliche, ist der ASB in Leipzig ein wesentlicher Bestandteil der Gemeinschaft. „Wir haben vielfältige Berufe, und die Arbeit aller Mitarbeitenden, ob angestellt beim Regionalverband oder ehrenamtlich tätig, wird wertgeschätzt“, betont Frau Schraudner. Beim ASB sind alle Mitarbeitenden direkt angestellt, auch beispielsweise die Reinigungskräfte und das Küchenteam sind Angestellte. Oliver Köppe betont dies als großen Vorteil für den ASB und seine Mitarbeitenden.
Für Frau Schraudner persönlich ist die soziale Arbeit beim ASB mehr als nur ein Beruf – es ist eine Herzensangelegenheit. Sie fühlt sich wohl in einer Umgebung, in der Menschen besonders warm und kooperativ miteinander umgehen. Hier zählt jeder Mensch und wird nicht als Nummer im Konzern behandelt. Diese Art der gemeinnützigen Arbeit bedeutet für sie, für Menschen da zu sein, zu pflegen, zu betreuen, zu retten, auszubilden und eine Perspektive zu bieten, um aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken. Für sie ist dies ein zukunftsweisender und sinnstiftender Beruf, der von Herzblut getragen wird. „Das spiegelt sich auch in der Koordination der Fahrten des ASB Wünschewagen Sachsen durch ein Projektteam hier in Leipzig wider, der schwerkranken Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt.“
Zudem engagiert sich der ASB intensiv in der Jugendarbeit, wie Frau Schraudner betont: „Unsere Jugendorganisation bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und wichtige Lebenskompetenzen, wie Erste-Hilfe-Maßnahmen, zu erlernen, was ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit ist.“
Die Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) ist eine bedeutende Einheit innerhalb des ASB, die von Oliver Köppe, Ausbilder beim ASB Leipzig, besonders hervorgehoben wird. Die ASJ bietet kostenlose Schnuppertage an, die oft den Weg für weiteres Engagement beim ASB ebnen. Die Organisation fördert eine organische Interaktion zwischen Jung und Alt, was Köppe als eine seltene Möglichkeit betrachtet, um Brücken zwischen den Generationen zu schlagen. Diese enge Verbindung zur Jugendorganisation trägt dazu bei, dass viele ASJ-Mitglieder später beim ASB als Azubis oder im Freiwilligendienst tätig werden, was die Kontinuität der Werte und Missionen des Verbands gewährleistet.
Als erfahrener Ausbilder beim ASB Leipzig gibt Oliver Köppe Einblicke in die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten, die auch an den drei Standorten im Landkreis Leipzig – ASB-Sozialstation Markkleeberg sowie die ASB-Seniorenheime in Böhlen und Kitzscher – angeboten werden. „Wir bilden nicht nur Pflegefachpersonal aus, sondern suchen auch fleißig nach potenziellen Auszubildenden für die qualifizierte Pflegehilfskraft“, erklärt Köppe.
Die Ausbildung zur qualifizierten Pflegehilfskraft erstreckt sich über zwei Jahre, wobei eine Verkürzung auf 1,5 Jahre möglich ist. „Als qualifizierte Pflegehilfskraft fungiert man als Bindeglied zwischen der Pflegefachkraft und der nicht ausgebildeten Pflegehilfskraft – das umfasst auch pflegerische, sowie behandlungspflegerische Aufgaben zu übernehmen, fügt er hinzu. Als gravierenden Unterschied zwischen den Ausbildungsberufen „Pflegefachkraft“ und „Pflegehilfskraft“ nennt er die Ausbildungsdauer, die Zugangsvoraussetzungen, sowie die fachlichen Anforderungen während und nach der Ausbildung. Die Ausbildung zur Fachkraft dauert drei Jahre und umfasst die Durchführung auch komplexer ärztlicher Anordnungen wie Wundversorgungen, durchführen von Beratungsgesprächen und dem Erfüllen von Vorbehaltsaufgaben (Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs, die Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses, sowie die Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege) an Patient*innen.
Eine Besonderheit liegt in der Unterscheidung zwischen stationärem und ambulantem Pflegepersonal. „Ambulante Leistungen sind geplant und gebucht, während man im stationären Bereich flexibler ist und alle notwendigen pflegerischen und fachlichen Verrichtungen an den Senioren durchführt“, erklärt Oliver Köppe. „Die ambulante Pflegearbeit ist eine andere und erfordert einen anderen Umgang mit den Klienten. Man fährt dann auch mal zu Bauernhöfen oder Alten-WGs“, fügt er hinzu.
Die Ausbildung im ambulanten Bereich ermöglicht auch eine Tätigkeit im stationären Umfeld. „Wer ambulant gelernt hat, kann auch stationär arbeiten und umgekehrt.“ „Es ist eine generalistische Ausbildung, die vielfältige Einsatzmöglichkeiten bietet, wobei bei uns als Altenpflege-Träger die Spezialisierung natürlich in der Altenpflege liegt“, betont Köppe die Flexibilität und Vielseitigkeit der Ausbildung beim ASB.
Für Oliver Köppe war der Weg zum Ausbilder fast schon vorbestimmt. „Nach meiner Ausbildung beim ASB war es fast selbstverständlich, dass ich Praxisanleiter werden würde“, erzählt er mit einem breiten Lächeln. Seitdem ist er Ausbilder beim ASB Leipzig und gibt seinen Azubis seinen hohen Qualitätsanspruch und seine Leidenschaft für den Beruf weiter.
Für Köppe sind bestimmte Eigenschaften bei angehenden Pflegekräften besonders wichtig: „Empathie ist unverzichtbar, ebenso wie die Fähigkeit, sich neuen Situationen zu stellen und gerne im Team zu arbeiten“, erklärt er. „Es ist für mich die natürlichste Sache der Welt, dass Menschen sich um Menschen kümmern.“ Als Ausbilder sieht Köppe sich nicht nur als Lehrer, sondern auch als Unterstützer und Mentor für seine Azubis. „Wir Ausbilder sind immer für unsere Azubis da, um sie auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen“, betont er mit Überzeugung in der Stimme.
Die Benefits für Azubis beim ASB sind vielfältig und zeigen das Engagement des Verbands für das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter*innen. Zusätzlich zu den Prämien für gute Leistungen in der Schule erhalten Azubis ein Jobticket, Zugang zum betrieblichen Gesundheitsmanagement und eine hervorragende Vergütung. Um genau zu sein 1.200 € im 1. Lehrjahr, 1.250 € im 2. Lehrjahr und ganze 1.300 € im 3. Lehrjahr. Auch Yoga- und Selbstverteidigungskurse werden angeboten, Dienstkleidung und Reinigung werden vom ASB bereitgestellt.
Nachdem wir erste Einblicke in die Ausbildung beim ASB erhalten haben, setzen wir unsere Tour fort und fahren nach Böhlen in das Seniorenheim "Am Park“.
Im Seniorenheim „Am Park“ in Böhlen angekommen, werden wir von Lukas Modzelewska, Azubi im 2. Lehrjahr, und seiner Praxisanleiterin Maria Dybisbanski empfangen. Sie laden uns ein, sie auf ihren Rundgang zu den Bewohner*innen zu begleiten. Der Umgang zwischen Lukas, Maria und den Bewohner*innen ist herzlich und hinterlässt einen tiefen Eindruck von Wohlwollen und Vertrauen bei uns.
Maria Dybisbanski ist seit 15 Jahren beim ASB, sie ist eines der Herzstücke der Fürsorge im Seniorenheim „Am Park“. Ursprünglich aus Böhlen, begann sie im Bereich der Ergotherapie und entschied sich danach zu einer Ausbildung als Altenpflegefachkraft. Heute ist sie Praxisanleiterin, in dieser Rolle kümmert sie sich um die Azubis des Hauses, wie Lukas, und ist unter anderem als Palliativkraft tätig.
Im Seniorenheim in Böhlen werden die Bewohner in kleinen Wohngruppen betreut. Diese Organisationsform schafft eine familiäre Atmosphäre und ermöglicht eine individuelle Betreuung. Ein besonderes Highlight auf dem Gelände sind die Hasen, die den Bewohner*innen Freude und Abwechslung bringen.
Maria betont, wie wichtig die Teamarbeit in diesem Beruf ist und das schon von Anfang an. Um ihre Auszubildenden auf den Beruf der Pflegekraft auch als Team gut vorzubereiten, organisiert Maria Willkommenstage und Ausflüge. „Das schönste Feedback sind die strahlenden Gesichter der Auszubildenden, wenn sie Fortschritte machen und sich in ihrem Beruf weiterentwickeln“, sagt Maria berechtigt stolz. „Es ist eine Freude, ihren Erfolg zu sehen und zu wissen, dass ich einen Beitrag dazu leisten konnte.“
Einer der Auszubildenden im Seniorenheim „Am Park“ ist Lukas, der nach seinem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) Gefallen an der Arbeit beim ASB gefunden hat und die Ausbildung zum Pflegefachmann begonnen hat. Seine Beziehung zu seiner Praxisanleiterin Maria Dybisbanski ist sehr freundschaftlich und respektvoll, das bekommen auch wir sehr zu spüren. Obwohl die Ausbildung viel von ihm verlangt und die Freizeit knapp ist, fühlt sich Lukas von Maria und seinem Team gut unterstützt. Seine Erfahrung beim ASB beschreibt Lukas als äußerst positiv. Er schätzt die kollegiale, familiäre Atmosphäre und die Hilfsbereitschaft unter den Mitarbeiter*innen, die ihn motiviert und unterstützt, seinen Weg in der Pflege zu gehen.
Unsere Reise führt uns weiter nach Kitzscher zum Seniorenheim „Am Schwarzholz“. Dort werden wir von Herrn Niese und seiner Hündin Frieda herzlich empfangen. Die tierische Begleitung trägt zur positiven Stimmung bei und schafft eine angenehme Atmosphäre – bei uns, den Kolleg*innen und den Bewohner*innen.
Thomas Niese, seit über 2 Jahren als Einrichtungsleiter in Kitzscher tätig, hat bewusst das ruhige Landleben der Stadt vorgezogen und zeigt damit eindrucksvoll, wie sich persönliche Lebensqualität und berufliche Erfüllung harmonisch vereinen lassen. Ursprünglich aus Leipzig stammend, zog er aufs Land, um die Ruhe und Gelassenheit der ländlichen Region zu genießen.
Seine Aufgaben beschreibt er als vielfältig, von der Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter*innen bis zur Kundenorientierung und dem individuellen Wohlbefinden der Bewohner*innen. „Das lächelnde Gesicht eines Bewohners und ihre Freude sind für mich die größte Motivation“, sagt er.
Für ihn ist jeder Tag eine neue Herausforderung, die er mit positiver Energie und Flexibilität angeht. Die Region um Kitzscher bezeichnet er als „klein aber fein“, geprägt von Natur, Gelassenheit und einem starken Zusammenhalt. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass man hier sogar Bewohner*innen aus dem eigenen Freundes- oder Bekanntenkreis betreut, was das Miteinander noch enger macht“, erklärt Niese.
Eine besondere Herausforderung sieht Herr Niese jedoch in der Gewinnung neuer Mitarbeiter*innen und Auszubildenden. Die ländlichen Regionen haben oft mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen, was die Rekrutierung neuer Talente erschwert. Doch Thomas Niese betrachtet diese Aufgabe als spannende Möglichkeit, das Team zu stärken und die Zukunft der Einrichtung aktiv mitzugestalten.
In Janina Jerxsen, Pflegefachkraft im Seniorenheim „Am Schwarzholz“, spiegelt sich die Verbundenheit mit Kitzscher wider. Seit ihrer Ausbildung 2018 ist sie beim ASB und hat vor zu bleiben. Als Verantwortliche für die Grundpflege der Bewohner*innen kümmert sie sich um ihre Körperpflege, Nahrungsaufnahme, Mobilisierung und medizinische Beratung.
Kitzscher ist nicht nur ihr Arbeitsort, sondern auch ihre Heimat. Die Region mit ihren zahlreichen Parks und Seen bietet ihr die Ruhe und Ausgeglichenheit, die sie schätzt, während Leipzig, für Zerstreuung in der Freizeit, in greifbarer Nähe liegt.
Die Arbeit im ASB zeichnet sich für Janina vor allem durch die Menschlichkeit und das Wohlbefinden der Bewohner*innen aus, worauf im Team großen Wert gelegt wird. Trotz der täglichen Herausforderungen wie der körperlichen Anstrengung und dem Zeitdruck in der Pflege empfindet sie das familiäre Miteinander als äußerst angenehm und fühlt sich vom Team aufgefangen – sie bezeichnet sie sogar als „zweite Familie.“
Ihre Ausbildung begann Janina schon mit 16 Jahren. Dabei hat sie nicht nur viel Fachwissen gelernt, sondern auch tolle Menschen kennengelernt. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr die erste Auseinandersetzung mit dem Thema Tod, doch Dank ihres Teams hat sie schnell gelernt, damit souverän umzugehen.
Janina ist stolz darauf, Menschen zu helfen, die ihr Leben gelebt haben. Diese Erfüllung gibt ihr ein wunderbares Gefühl von Selbstbestätigung. Sie beschreibt den ASB als vertrauenswürdig, krisensicher und familiär – ein Ort, an dem sie sich voll und ganz entfalten kann.
Nicole Langner, Wohnbereichsleiterin und stellvertretende Pflegedienstleiterin, empfängt uns mit einem aufgeweckten und strahlenden Lächeln. Seit 17 Jahren ist sie im Unternehmen tätig, begonnen hat sie als Pflegefachkraft. Für Nicole Langner steht das Wohl ihres Teams an erster Stelle. „Wenn mein Team zufrieden ist, bin ich es auch“, betont sie. Die geringe Fluktuation in Kitzscher zeigt, dass ihre Kolleg*innen sich dort wohlfühlen und bleiben wollen.
Der Pflegealltag ist für Nicole Langner oft herausfordernd und geht ihr nah, aber sie findet die Erfüllung darin, anderen Menschen zu helfen. „Wenn man es nicht gerne machen würde, würde man es gar nicht machen“, sagt sie bestimmt. Als Wohnbereichsleiterin hat Nicole Langner viel mit Auszubildenden zu tun, die in der Pflege arbeiten möchten. Sie betont die Bedeutung von Empathie, Flexibilität und Spontanität für diesen Beruf. Es sei wichtig, sich bewusst zu sein, worauf man sich einlässt, neben dem medizinischen Fachwissen erfordert die Pflegearbeit ein starkes Maß an Einfühlungsvermögen sowie die Fähigkeit, sich schnell auf veränderte Situationen einzustellen. Diese Eigenschaften sind unerlässlich, um den vielfältigen Anforderungen des Pflegealltags gerecht zu werden und den Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Nicole Langner bedauert, dass die Pflegearbeit in den Medien oft negativ dargestellt wird. Sie möchte gerne mit Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen an Schulen gehen, um ein realistisches Bild der Pflegearbeit zu vermitteln und Nachwuchs zu gewinnen.
In Kitzscher gibt es auch die Möglichkeit für Schüler*innen, Ferienjobs zu machen, um erste Einblicke in die Pflegearbeit zu erhalten und Erfahrungen zu sammeln.
Inmitten der warmen Atmosphäre des ASB in Kitzscher und Böhlen wird deutlich, dass Pflege nicht nur eine Berufung, sondern eine täglich bereichernde Erfahrung ist. Die Sonne scheint hier nicht nur am Himmel, sondern auch in den Herzen der Mitarbeiter*innen. Für all diejenigen, die sich nach einem erfüllenden Beruf sehnen, der sie herausfordert und zugleich mit Menschlichkeit erfüllt, ist der ASB ein Ort, an dem persönliches Wachstum zum Alltag gehört. Ein Ort, an dem jeder Tag eine neue Möglichkeit bietet, andere zu unterstützen und sich dabei selbst weiterzuentwickeln.
Nach unserem aufschlussreichen Gespräch in Kitzscher setzten wir unsere Reise fort und fuhren nach Markkleeberg zur ASB Sozialstation. Dort treffen wir Ines Fröhlich, die Einrichtungsleiterin, die seit 1992 in Leipzig lebt. Seit 2000 ist sie beim ASB tätig und hat als gelernte Krankenschwester in der Ambulanz begonnen. Seit 2018 leitet sie die Pflegedienst-Station in Markkleeberg.
Frau Fröhlichs Aufgaben sind vielfältig und umfassen hauptsächlich organisatorische Tätigkeiten. Von der Sozialstation aus wird die häusliche Pflege in Markkleeberg, Leipzig-Lößnig und bis nach Böhlen koordiniert. Das Team betreut eine breite Palette von Patient*innen, von jungen Pflegebedürftigen bis hin zu älteren Menschen, und bietet Unterstützung bei Verbänden, Medikamentengabe und Insulinverabreichung.
Besonders begeistert ist Frau Fröhlich von der positiven Rückmeldung der Patient*innen, die sie motiviert und ihr zeigt, dass trotz der Herausforderungen viel Gutes zurückkommt. Sie ist stolz darauf, dass ihr Team die schwierige Corona-Zeit gut überstanden hat und sich die Personalsituation stabilisiert hat. Sie hebt hervor, dass die Bewerber*innenzahlen, einschließlich derjenigen, die sich umorientieren möchten, zugenommen hat.
Frau Fröhlich merkt an, dass es in den letzten Jahren eine zunehmende Wertschätzung für den Pflegeberuf gibt. Oft reagieren Freunde und Bekannte mit „Oh Gott“ auf ihre Tätigkeit, doch bei Beratungsbesuchen in der Sozialstation ist es wichtig, über den Beruf aufzuklären und ihn zu entstigmatisieren. Sie betont auch, dass die ambulante Pflege sich stark von der Akutpflege im Krankenhaus oder in Heimen unterscheidet. Dies wird auch von den Praktikant*innen und Auszubildenden bemerkt, die während ihrer generalistischen Ausbildung alle Bereiche der Pflege durchlaufen, einschließlich der stationären und ambulanten Pflege, Kinderkrankenpflege und Psychiatrie.
Danny Janke lebt in Leipzig und hat dieses Jahr seine Ausbildung als Pflegefachkraft beim ASB abgeschlossen. Doch der Weg dahin war nicht geradlinig. Ursprünglich lernte Danny den Beruf des Malers und Lackierers, entschied sich jedoch bald, dass diese Tätigkeit nicht seine Erfüllung ist. Über Bekannte fand Danny seinen Weg zum ASB. Zunächst arbeitete er als Pflegehelfer – ein Einstieg, der ihm bald die Möglichkeit eröffnete, eine Ausbildung als Pflegefachkraft zu beginnen. „Die Autoindustrie und Montagearbeit haben mich nicht erfüllt, der soziale Bereich hingegen schon“, erklärt Danny.
Sein Arbeitsalltag ist geprägt von ständiger Bewegung. „Quasi den ganzen Tag unterwegs“, beschreibt er. „Man fährt von einem Klienten zum nächsten.“ Trotz der Hektik betont Danny die Wichtigkeit von Vor- und Nachbesprechungen. Diese Phasen des Austauschs und der Reflexion sind unerlässlich, um die Qualität der Pflege sicherzustellen und sich auf den nächsten Einsatz vorzubereiten. Von Anfang an wurde Danny vom ASB unterstützt. Bei Fragen konnte er sich stets an Frau Fröhlich oder Herrn Köppe wenden. „Die Ausbildung war sehr anspruchsvoll“, gesteht er. „Anfangs war ich sehr aufgeregt und besorgt wegen des Leistungsdrucks.“ Doch durch die kontinuierliche Unterstützung legt sich diese Aufregung mit der Zeit. Besonders beim ersten Praktikumseinsatz in der Ambulanz wurde ihm bewusst, wie viel Verantwortung die ambulante Pflege mit sich bringt. „Hätten wir Frau Fröhlich nicht hier, würde das auch nicht so klappen.“
Im Gegensatz zur stationären Pflege, wo Kolleg*innen immer in der Nähe sind, ist man in der ambulanten Pflege oft alleine unterwegs. „Manchmal ist man die einzige Person, die die Klienten besucht, und führt dadurch viele nette Gespräche“, erzählt Danny. Diese zwischenmenschlichen Kontakte sind für ihn eine der wertvollsten Erfahrungen in seinem Beruf. Danny schätzt besonders, dass der ASB ein Verein ist und keine private Firma. „Ich wollte nicht mehr in der Privatwirtschaft arbeiten, es verdient halt niemand daran“, betont er. Die Perspektiven in der Pflege sind vielfältig und Danny sieht viele Karrierepfade vor sich. „Man kann auch studieren, dem sind kaum Grenzen gesetzt“, sagt er. Dennoch ist er derzeit zufrieden mit seiner aktuellen Position: „Aber ich bin erstmal glücklich, wo ich bin.“
Nach drei Jahren als Pflegehelfer in der stationären Pflege sucht Danny nach einer neuen Herausforderung. Ein Praktikum in der ambulanten Pflege überzeugt ihn schließlich davon, diesen Weg weiterzugehen. Er betont, wie wichtig es ist, von Anfang an aktiv mitzuwirken und aufmerksam zu sein. „Vom ersten Tag an mitmachen und aufpassen ist die halbe Miete und erspart einem sehr viel in den letzten Zügen der Ausbildung.“ So habe er sehr viel mitgenommen und die Prozesse seien mit der Zeit leichter geworden. Danny findet es bedauerlich, dass der Pflegeberuf oft auf die Arbeit mit Ausscheidungen reduziert wird. „Man hilft Menschen, die ihr Leben gelebt haben und unterstützt sie. Das sollte der wahre Fokus sein.“ Insgesamt spricht er von vielen positiven Kontaktpunkten und reflektiert, dass die Menschen respektvoll mit ihm umgehen.
Text: Lea Charlotte Haugwitz
Foto: Claire-Alexandra Marquier, Dylan Dahlberg