Käsesalat und Sauermilchkäse, das sind die Verkaufsschlager von Käse Lehmann. Ein Traditionsunternehmen in vierter Generation. Familiär geht es zu, jeder darf eigene Ideen einbringen. UND brandaktuell: Azubi gesucht!
Die Toreinfahrt zum Werksgelände ist schmal, das Areal dahinter sehr groß. Rechter Hand, eher unscheinbar, neben großen Lagerhallen und Silos, liegt die Betriebsstätte von Käse Lehmann in Markkleeberg.Schon in der vierten Generation werden Sauermilchkäse, Aufschnitte und der berühmte Käsesalat von Käse Lehmann vertrieben.
Die Mitarbeit als Familienmitglied dürfe aber nicht aus Zwang heraus entstehen, sondern man müsse die Idee „leben“ und sich dem wirtschaftlichen Geschehen mit innovativen Ideen anpassen, erklärt Erik Lehmann, Geschäftsführer der Lehmanns Produktions GmbH. Mittlerweile hat das Unternehmen zwei Sitze, seit 1914 in Leipzig und seit 1992 in Markkleeberg. In beiden Standorten läuft es gut und 2014 wurde die Betriebsstätte in Markleeberg um eine Produktionshalle erweitert. Hier findet unter anderem die Logistik, die Herstellung des Käsesalates und die Zusammenstellung der „Käseplatten“ statt.
Mit Grenzen ist Erik Lehmann immer vorsichtig. Man sei im Landkreis Leipzig in einer „großen Fläche zu Hause und hat eine Vielfalt an wirtschaftlichen Unternehmen, Kulturangeboten und Erholungsgebieten“. Markkleeberg und Leipzig bilden für ihn dabei einen gemeinsamen Wirtschaftsraum, was auch der Lage Markkleebergs zu verdanken ist.
Als regionales Unternehmen ist es Erik Lehmann wichtig, seine Zutaten auch regional zu beziehen. Dabei kommt er allerdings an seine Grenzen. In ganz Deutschland gebe es keine Maiskonservenhersteller und zu 80% werde dieser heutzutage aus Thailand und China importiert. „Seinen Mais“ kann er momentan noch aus Frankreich beziehen. Da dort allerdings auch eine Entwicklung zu höherpreisigen Angeboten stattfindet, könnte dies in Zukunft den Einkauf beeinflussen.
Die Digitalisierung bereitet Erik Lehmann viel Arbeit. Eigentlich ist Käse Lehmann mit seinem Onlineshop am Puls der Zeit. Den Geschäftsführer ärgert jedoch die Kurzsichtigkeit, mit der viele Personen im Internet bestellen. Wenn jeder seine 3 Käsepackungen extra mit einem Paket bekommt, sei das enorme Ressourcen- und Energieverschwendung. Im Sommer müsste man sogar noch einen Kühlakku dazulegen, daher sei Versandhandel für Ihn ein rotes Tuch. Um diesen Wahnsinn zu begrenzen, findet der Versand nur in den kalten Monaten und nur einmal die Woche statt.
Außerdem verwalten er und seine Mitarbeiter:innen das Unternehmen mit einem neuen ERP System - ein System was sicher stellt, dass die Materialien zur richtigen Zeit, an der richtigen Stelle, am richtigen Ort sind. Jedoch seien diese Systeme nur für große Chargen ausgelegt. Bei ihm finden Produktionswechsel im 10-min- und nicht im 24-Stunden-Takt statt. Er hofft, dass sich die Hersteller für die kleinen und mittelständigen Unternehmen sensibilisieren, damit man nicht abgehängt werde.
A Spaß an der Tätigkeit, B Kommunikationsvermögen und C einen „gewissen Willen“ sollten Auszubildende für die Mitarbeit mitbringen. In Markkleeberg wird momentan das erste Mal ein:e Auszubildende:r in in folgenden Bereichen gesucht:
- Fachkraft für Lebensmitteltechnik (Ausbildungsdauer 3 Jahre)
- Fachlagerist:in (Ausbildungsdauer 2 Jahre)
- Fachkraft für Lagerlogistik (Ausbildungsdauer 3 Jahre)
Gründe gibt es dafür viele. Zum einen ist der Mangel an Arbeitnehmenden spürbar und die „Stammbelegschaft alterte eben mit“. Zum anderen möchte Erik Lehmann seinen Angestellt:innen ermöglichen, ihre Ausbilderkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
Wer nun aber glaubt, dass für freie Stellen nur junge Leute in Frage kommen, liegt falsch. „Wir haben hier Sechzigjährige eingestellt, wenn die noch 5 Jahre gut arbeiten, sind wir glücklich und mit den kleinen Zipperlein, muss man dann leben.“ Auch Quereinsteiger:innen sind willkommen.
Erik Lehmann engagiert sich sowohl mit seinem Unternehmen als auch privat in verschiedensten Bereichen. Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl sei dabei die Sichtbarkeit der Hilfe. Zudem ist der Geschäftsführer neben der Förderung bei vielen Vereinen Mitglied geworden und packt auch gerne aktiv mit an, denn er macht „keine halben Sachen“. Einer davon ist der Verein Straßenkinder e.V. .Erik Lehmann möchte, dass Kinder eine möglichst gute Unterstützung bekommen, da oft das Umfeld einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes hat.
Beim Kampfsport– und Fitness Club Leipzig e.V. (KFC Leipzig) hatte die Unterstützung als Sponsoring angefangen und mittlerweile ist Erik Lehmann mit vielen Mitgliedern freundschaftlich verbandelt und selbst Sportler. Dass soziales Engagement für ihn einen hohen Stellenwert hat, merkt man. Wenn sich dieses dann noch mit Spaß und Freundschaft verbinden lässt, ist das „eine schöne Geschichte“.
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Fotos: Vom LKL Gesucht & Lehmanns Produktions GmbH, Verfasser: Lina Zech